3073 m / 2./3. August 2021

Mitte Juli tingelt der Oldy-WhatsApp-Chat mit einer Einladung von Vali zu einer Zweitagestour im Urnerland. "Wieso au nöd!" oder "Dei ue hani doch scho lang emol wölle" denkt sich der eine oder die andere und sagt spontan zu. Schlussendlich versammelt sich eine 8-köpfige Truppe samt Urnerland- und insbesondere Bristen-erprobtem Guide Vali zu gemässigter Stunde (9 Uhr) bei der Gräsströchni Lichtensteig.

Der Bristen mit seiner gewaltigen Pyramide dominiert das Urner Reusstal und gilt als dessen Wahrzeichen schlechthin. Der einfachste Aufstieg vollzieht sich über den Nordostgrat und ist - wie alle Anstiege am Bristen - lang und verlangt einiges an Kondition. Der eine oder andere hätte sich seine freudig-spontane Zusage für die Tour nochmals überlegt, hätte er gewusst, wie weit obsi man am Bristen läuft, respektive klettert und vor allem, wie cheibemässig lange man dann wieder absteigt…

Jä nu, alles der Reihe nach:

Die glorreichen Sieben samt Spitex versammeln sich also in Lichtensteig und fahren mit zwei PWs auf Umwegen (Axenstrasse geschlossen) nach St. Anton bei Bristen. Das Wetter zeigt sich gnädig und die Gruppe wandert die gut 1'000 Höhenmeter in angenehmer Steigung bergauf bis zur Blackialp, wo bei einer unglaublich schönen Aussicht auf den erfolgreichen ersten Tag angestossen wird. Als einzige Gäste wird uns dort eine unvergleichlich tolle und zuvorkommende Bewirtung zuteil; für CHF 45.- Übernachtung, Zmorge und Znacht mit 4 Gängen (der feine, in der Bratpfanne gemachte Schoggikuchen bei der Rückkehr mitgezählt) und als Souvenir noch je ein Gläsli selbstgemachte Heidelbeerconfi - herzlichen Dank Brigitte & Fredy!

Im Wissen um den strengen folgenden Tag sind alle recht vernünftig, legen sich frühzeitig ins Bett und träumen vom Bristen-Gipfel, von Steinschleudern, Walfischen, vom Schwimmen im Bristenseeli und von Vielem mehr. Um 04.45 Uhr quakt eine Ente (oder Nebelkrähe) und die Truppe trifft sich wiederum im warmen Stübli zum Frühstück. Kurz vor 6 Uhr bricht man auf, um die folgenden knapp 1'200 Höhenmeter in Angriff zu nehmen. Nach 4 Stunden Aufstieg im kraxeligen, aber nie schwierigen Gelände, Stellen T5, besserer Fels als man denken könnte, erreichen wir den Gipfel. Zeitweise geben die vorbeiziehenden Nebelschwaden fantastische Tiefblicke frei ins Etzlital sowie ins Reuss- und Maderanertal. Allzulange konnte man nicht verweilen, lagen doch 2'200 Meter Abstieg vor uns! Auch der Blick auf den Regenradar drängt zum Aufbruch.

 "Hett ich gwösst, dass es sooo wiit ue goht….", "de ganz Ueweg hani denkt, dass ich do alles wieder abe mue…" sind nur einige der Kommentare, die der Schreibenden zu Ohren kommen. Die mit viel Geschick und Erfahrung gesegneten Oldies meistern aber auch diese Herausforderung ohne Probleme und steigen – trotz der abermals einladenden Blackihütte – die nicht enden wollenden Höhenmeter zu den parkierten Autos ab. Wenige Minuten vor dem Ziel setzt dann der viel früher erwartete Regen ein.

Im Restaurant Distel in Rothenturm werden die verbrauchten Kalorien wieder zugeführt und die zwei Tage lässt man mit ein wenig "brallä" Revue passieren.

Vielen Dank für die super Organisation an Vali und allen einen Riesenkompliment zu dieser grossartigen Leistung!

Mit dabei: Vali (Organisation), Heiri, Wisi, Migg, Chläus, Ueli, Mark, Rita (Bericht)

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